Top Ten Last Lines in German Novels

by David VIckrey
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December is the traditional time for "Top Ten" lists, and the good folks over at the American Book Review have put together a very useful 100 Best Last Lines from Novels (PDF here).  Unfortunately the list is comprised almost entirely of British and American novels, reflecting perhaps the lack of interest in novels not written in English.  So I have undertaken the far less ambitious task of putting together a list of the Ten Best Last Lines from Novels in German.  Needless to say, this list is mine alone and will no doubt offend many lovers of German prose.  Of course, there are many great novels (such as Die Blechtrommel) which don't have particularly memorable last lines, and, conversely, there are novels of the second rank that have terrific last lines.  Anyway, here is my list, ranked in order of importance (with apologies to non-German readers for the absence of translations):

 

1.       '“ Wie ein Hund!” sagte er, es war, als sollte die Scham ihn überleben.”

Franz Kafka, Der Prozess

 

2.       “Tu dir kein Leid! denn wir sind alle noch hier!” 

Hermann Broch, Die Schlafwandler

 

3.         Wird auch aus deisem Weltfest des Todes, auch aus der schlimmen Fieberbrunst, die rings den regnersichen Abendhimmel entzündet, einmal die Liebe steigen?

Thomas Mann, Der Zauberberg

 

4.       Deutschland lebt im Spannungsfeld, östliche Welt, westliche Welt, zerbrochene Welt, zwei Welthälften, einander feind und fremd, Deutschland lebt an der Nahtstelle, an der Bruchstelle, die Zeit ist kostbar, sie ist eine Spanne nur, eine karge Spanne, vertan, eine Sekunde zum Atemholen, Atempause auch einem verdammten Schlachtfeld.

Wolfgang Koeppen, Tauben im Gras   

 

5.       Du wolltest nicht auftauchen.

Günter Grass, Katz und Maus

 

6.       Tief  verneigte er sich, bis zur Erde, vor dem regungslos Sitzenden, dessen Lächeln ihn an alles erinnerte, was er in seinem Leben jemals geliebt hatte, was jemals in seinem Leben ihm wert und heilig gewesen war.

Hermann Hesse, Siddhartha

 

7.       Es ist ein Tag im September, und wenn man aus den finstern und gar nicht kühlen Gräbern wieder ans Licht kommt, blinzeln wir, so grell ist der Tag; ich sehe die roten Schollen der Äcker über den Gräbern, fernhin und dunkel das Herbstmeer, Mittag, alles ist Gegenwart, Wind in den staubigen Disteln, ich höre Flötentöne, aber das sind nicht die etruskischen Flöten in den Gräbern, sondern Wind in den Drähten, unter dem rieselnden Schatten einer Olive steht mein Wagen grau von Staub und glühend, Schlangenhitze trotz Wind, aber schon wieder September: aber Gegenwart, und wir sitzen an einem Tisch im Schatten und essen Brot, bis der Fisch geröstet ist, ich greife mit der Hand um die Flasche, prüfend, ob der Wein (Verdicchio) auch kalt sei, Durst, dann Hunger, Leben gefällt mir –

Max Frisch, Mein Name sei Gantenbein

 

8.       Und Schritt gefaßt und rechts und links und rechts und links, marchieren, marchieren, wir ziehen in den Krieg, es ziehen mit uns hundert Spielleute mit, sie trommeln und pfeifen, widebumm widebumm, dem einen gehts gerade, dem einen gehts krumm, der eine bleibt stehen, der andere fällt um, der eine rennt weiter, der andere liegt stumm, widebumm widebumm.

Alfred Döblin, Berlin Alexanderplatz

 

9.       Schon aber regt sich das Gedächtnis, schon sucht und sammelt Erinnerung in der unsicheren Stille des Niemandslands."

Siegfried Lenz, Heimatmuseum

 

10.   Denn ich sehe noch die Schatten von Bäumen, und schlafen kann ich nicht, wir fahren, wohin wir fahren.

Jurek Becker, Jakob der Lügner

 

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0 comment

hattie December 6, 2009 - 1:34 pm

I think the Frisch sentence might get a prize for longest last sentence in any novel.
Thanks for this amusing look at a few good novels.

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David December 6, 2009 - 2:17 pm

Hattie, certainly one of the longer last sentences in a German (Swiss) novel, but not even close to the last sentence in James Joyce’s Ulysses – 12,931 words (Molly Bloom’s soliloquy).

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